Die Geschichte
Bis heute ist unsere Schule in der Region als „Päda“ bekannt. Dieser Name entstand in den späten 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts und hat sich über die Jahrzehnte gehalten, obwohl das „Pädagogium“ nur sechs Jahre bestand.
Alle Schulformen unserer Schulgeschichte haben eine Gemeinsamkeit: es geht um eine Förderung von Begabungen jenseits des traditionellen Gymnasiums.
Hessisches Lehrerseminar (1880 – 1926)
Im „Hessisch-Großherzoglichen Lehrerseminar“ wurden Lehrer für Volksschulen ausgebildet. In diesen Volksschulen lernten die Schüler acht Jahre lang vor allem Lesen, Schreiben und Rechnen. Die 100-140 angehenden Lehrer erlernten in zwei oder drei Jahren (je nachdem, ob sie selbst Abitur hatten) den Lehrerberuf und waren etwa 20 Jahre alt, wenn sie ihre erste Stelle als Volksschullehrer antraten. Schon damals gab es ein Internat mit 50-60 Plätzen.
Hessische Aufbauschule Alzey (1921 – 1933)
Nun wurden zum ersten Mal Schüler unterrichtet: Volksschülern sollte die Möglichkeit geboten werden, einen höheren Schulabschluss zu machen. Aufgrund der nationalsozialistischen Schulpolitik, die an dieser Idee der Förderung kein Interesse hatte und demzufolge ein zu hohes Schulgeld verlangte, musste die Schule geschlossen werden.
Oberschule für Jungen in Aufbauform (1938 – 1945)
1938 gelang die Wiedereröffnung unter ähnlichen Bedingungen. Nach Abschluss der Volksschule konnten die Schüler das Abitur machen.
Staatliche Pestalozzi-Aufbauschule Alzey (ab 1953)
Da das Land Rheinland-Pfalz die Lehrerausbildung ab 1953 nicht mehr über die Einrichtung der Pädagogien organisierte, wurde unsere Schule wieder Aufbauschule wie schon zwischen 1921 und 1945. Volksschülern sollte also wieder der Weg zum Abitur eröffnet werden.
Staatliches Aufbaugymnasium Alzey (1973 bis heute)
Mit der Einführung der „Mainzer Studienstufe“ (MSS) änderte sich der Name der Schule, die inhaltliche Idee blieb aber erhalten. Die Schüler kamen nun nicht mehr von den Volksschulen, sondern von den Haupt- und Realschulen, um hier Abitur zu machen.
In dieser Zeit entstanden auch die Sonderlehrgänge: Spätaussiedler aus der Sowjetunion und anderen osteuropäischen Ländern konnten in zwei Jahren das deutsche Abitur machen, wenn sie bereits einen vergleichbaren Abschluss ihres Herkunftslandes hatten. Insbesondere ging es um das Erlernen der deutschen Sprache. Der letzte Sonderlehrgang endete an unserer Schule 2010.
Landeskunstgymnasium Rheinland-Pfalz (2010 bis heute)
Zusätzlich zum Aufbaugymnasium sind wir seit 2010 auch das Landeskunstgymnasium Rheinland-Pfalz. Die Verbindung von Aufbau- und Kunstgymnasium gibt es so in ganz Deutschland nicht wieder.
Bildergalerie zur Geschichte der Schule
Glücklicherweise sind noch viele alte Fotografien aufbewahrt und über die Zeit gerettet worden. Es ist nicht immer möglich, den genauen Zeitpunkt ihrer Entstehung festzumachen. Dennoch soll die kleine Galerie unten eine lebendige Mischung aller geschichtlichen Abschnitte sein und einladen, sich in die jeweilige Zeit hineinzuversetzen.